Freie evangelische Gemeinden gehören weltweit zu den evangelischen Freikirchen. Freie evangelische Gemeinden nennen wir uns deshalb, weil wir die Trennung von Staat und Kirche betonen. Von beiden sind wir unabhängig.
Mitglied einer Freien evangelischen Gemeinde kann deshalb nur der werden, der glaubt und bekennt, dass Jesus Christus sein Herr ist und dessen Leben mit diesem Bekenntnis übereinstimmt. In der Regel wird diese persönliche Beziehung in einer bewussten Taufe vor Gott festgemacht und vor Menschen bezeugt, aber sie ist nicht Bedingung zur Mitgliedschaft.
Am Abendmahl können alle teilnehmen, die aus diesem Glauben leben. Im Abendmahl feiern wir den Tod Jesu Christi am Kreuz als einzige bleibende Grundlage unseres Glaubens. Freiwillig und in Verantwortung vor Gott stellen die Gemeindemitglieder Zeit und Geld zur Verfügung, Kirchensteuer gibt es bei uns nämlich nicht.
Wir bezeichnen uns als evangelisch, weil wir mit anderen evangelischen Kirchen das Erbe der Reformation teilen. Außerdem wollen wir damit zum Ausdruck bringen, dass wir uns bemühen, dem Evangelium gemäß zu leben und zu lehren. Gerade weil wir die Bibel als Maßstab für unseren Glauben nehmen, grenzen wir uns nicht von Christen anderer Benennungen ab. Im Gegenteil, wir pflegen den Kontakt zu Gemeinden aus Landes- und Freikirche, beispielsweise im Rahmen der Evangelischen Allianz.
Typisch FeG
In Christus verwurzelt - seinen Auftrag leben
Der Baum ist ein altes Symbol für den Glauben an Gott. Sowohl für den Glauben des einzelnen Christen als auch den Glauben ganzer Gemeinden. Wie ein Baum braucht auch der Glaube tiefe Wurzeln, damit er gute Früchte tragen kann. Als Freie evangelische Gemeinden sind wir im Vergleich mit den Volkskirchen eher kleine Gewächse. Mit unseren Initialen ist so etwas wie der genetische Fingerabdruck der Pflanze „FeG“ beschrieben. Es lohnt sich, uns kennenzulernen.
„F“ wie frei
„Wenn der Sohn euch frei macht, dann seid ihr wirklich frei“, sagt Jesus von sich selber. Frei von Sünde, von erdrückender Sorge, von versklavender Lüge. Diese Freiheit wollen wir entdecken und darin leben. Freie evangelische Gemeinden wollen außerdem die freimachende Botschaft von Jesus Christus mit Worten und Taten weitersagen. Deshalb kapseln sich die Gemeinden nicht ab, sondern teilen ihr Leben mit solchen, die Jesus noch skeptisch und zurückhaltend gegenüber stehen. Deshalb gründen sie auch neue Gemeinden.Ständig suchen sie nach geeigneten Wegen, das Evangelium in einer zeitgemäßen und allgemein verständlichen Form zu vermitteln.
„e“ wie evangelisch
Das „Evangelium“ ist die „Gute Nachricht“ von Gottes Liebe. Die hat er in Jesus Christus auf einzigartige Weise gezeigt. Als er vor 2000 Jahren starb und auferstand, hat Jesus Christus das Heil für uns Menschen geschaffen. Das ist Gottes befreiende Gnade. Sie bewirkt auch den Glauben, mit dem wir bis heute in dieser Liebe verwurzelt sind. Wir glauben, dass die Bibel Gottes Wort ist und wir nur in ihr zuverlässig von Jesus Christus erfahren. Christus, Gnade, Glaube und Bibel - das sind die „evangelischen“ Merkmale, aus denen wir leben.
„G“ wie Gemeinde
Jesus Christus ist das Zentrum der Gemeinde. Deswegen ist Voraussetzung für die Mitgliedschaft auch der persönliche Glaube an ihn. Jede Gemeinde ist selbständig und entdeckt und braucht die Begabungen ihrer Mitglieder. Ihre Pastoren und Mitarbeiter beruft sie eigenverantwortlich. Sie finanziert sich durch Spenden und entscheidet über alle wichtigen Fragen eigenständig. Die Gemeinde ist der Raum zum persönlichen und gemeinsamen Wachstum. Mit anderen Gemeinden bildet sie einen Bund und teilt mit der weltweiten Christenheit das apostolische Glaubensbekenntnis.
FeG in Norddeutschland
Seit 1893 ist die heutige "Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland" als Stiftung organisiert. Sie ist ein Teil des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland und Mitglied im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirchen in Hamburg und Schleswig-Holstein.
Zur Freien evangelischen Gemeinde gehören Menschen, die aus persönlicher Glaubensüberzeugung die Bibel ernst nehmen und die den Glauben an Jesus Christus in der Gesellschaft heute leben und weitergeben möchten.
Dies geschieht durch die vielfältige Arbeit der zurzeit 40 Gemeinden in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und dem nördlichen Niedersachsen. Von den Kindern bis zu den Senioren finden Menschen Heimat in diesen Gemeinden und erfahren Hilfe zum Glauben und zum Leben. Im Internationalen Diakoniecafé "Why not?" werden Menschen mit Migrationshintergrund betreut, um ihnen zur Integration in die Gesellschaft unseres Landes zu helfen.
Untrennbar mit den Gemeinden verbunden ist die Arbeit der "ELIM Diakonie". Sie kümmert sich mit ihren Einrichtungen für die Altenarbeit und dem Ambulanten Pflegedienst um alte und pflegebedürftige Menschen.